Sehnenerkrankung (Tendopathie) des Ellbogengelenkes (Epicondylitis), des Handgelenkes (Styloiditis)
Was versteht man darunter
Das Kardinalsymptom des Tennisarmes ist ein ausgeprägter Druckschmerz an der Außenseite des Ellenbogengelenkes, dieser ist in akuten Fällen so stark, dass schon eine leichte Berührung unangenehm empfunden wird. An der Innenseite gibt es das gleiche schmerzhafte Phänomen und heißt dort Werferarm oder Golfarm. Diese Irritation an der Außen- oder Innenseite der Knochenvorsprünge im Ellenbogenbereich nennt man auch Epicondylitis und ist eigentlich das Resultat einer erhöhten Muskelspannung (Tonus) der Streck- oder Beugeseite des Unterarmes. Das gleiche gilt auch für die Handgelenke und heißt dort Styloiditis. Diese Verhärtung bzw. Verspannung kann den gesamten Muskelbauch, oft aber nur einige Fasern betreffen. Der Untersucher spürt diese harten Muskelstränge als gespannte Fäden an der Außen- und Innenseite des Unterarmes. Ein harter Muskel ist immer auch verkürzt, und deshalb stehen dann auch seine Sehnen, über die er mit dem Knochen verbunden ist, unter dauerndem Zug, bei Tag und Nacht. Meist wird bei Bewegung der Schmerz geringer, nimmt aber dann in Ruhe wieder zu. Sind die Ursprungssehnen im Ellenbogenbereich unter dieser Dauerspannung, wird ihre Durchblutung gestört und sie beginnen sich zu entzünden. Sehnen sind nur schlecht durchblutet und brauchen den Wechsel von Zug und Entlastung. Langdauernder Zug wegen einer reflektorischen Muskelverspannung oder Belastungen wie das krampfhafte Halten eines Tennisschlägers, Tragen eines Koffers, Arbeiten mit der Computermaus oder ein Training mit verschiedenen Fitnessgeräten, Federn und Gummibändern etc. stören den Stoffwechsel der Sehnen besonders im Ellenbogen, manchmal auch an den anderen Enden derselben Muskulatur im Handgelenksbereich. Neben diesen Auslösern der Muskelverhärtung durch lang dauernde Belastungen, kann auch eine akute Zerrung, auf die die Muskulatur mit einer Verkürzung reagiert, die Ursache für einen Tennisarm oder Werferarm oder einer sog. Handgelenksentzündung sein.
Wie hängt die Wirbelsäule mit dem Tennisarm zusammen
Der Mensch ist als Wirbeltier in Segmente geteilt und zu jedem seiner Wirbelsegmente gehören auch bestimmte Nerven, Gelenke, Muskeln, Hautareale etc. Jede Störung der Wirbelsäule kann daher entsprechende Abschnitte des Bewegungsapparates mit betreffen. Eine Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule bzw. Funktionsstörung von Wirbelsäulensegmenten kann eine entsprechende Ausstrahlungssymptomatik hervorrufen und reflektorisch eine Muskelverspannung z.B. im Unterarm auslösen. Aus diesem Grund kann auch die Halswirbelsäule Auslöser der Symptome eines Tennisarmes oder Golfarmes werden. In jeder Untersuchung und Therapie des Tennisarmes muss daher auch eine Funktionsprüfung und Behandlung der Halswirbelsäule (HWS) einbezogen werden.
Wo liegt der Fehler bei der Bewegung oder was löst einen Tennisarm aus
Wenn die Überlastung eines bestimmten Abschnittes des Bewegungsapparates verhindert werden soll, muss die Belastung auf andere Abschnitte verteilt werden. Das Kennzeichen einer optimalen Bewegungstechnik im Sport oder Alltag ist daher das Verteilen der Bewegung über die Wirbelsäule, der Zentrale des Bewegungsapparates, auf den gesamten Körper. So schätzt man, dass bei optimaler Technik 70% der Kraft des Vorhandschlages im Tennis aus der Beinmuskulatur kommt. Eine lokale Überlastung der Armmuskulatur ist daher meist Ausdruck eines gestörten Bewegungsmusters. Normalerweise sind Armbewegungen mit Drehbewegungen des Rumpfes, welche in der Brustwirbelsäule stattfinden, koordiniert. Durch äußere Faktoren wie Sitzlehnen, Kleidung oder innere wie Konzentration, Stress und Koordinationsstörung koppeln wir die Arme vom restlichen Körper bei Bewegungen ab. Man erkennt das daran, dass die Schultern hochgezogen und damit die Hände durch die Sinnesorgane des Kopfes, im Besonderen, die Augen kontrolliert werden. Die Arme und Hände sind nicht mehr mit den Drehbewegungen des Körpers, sondern über die Halswirbelsäule mit der Steuerung des Kopfes, den Augen, Ohren etc. koordiniert. Die Schultern werden so meist in der Lernphase einer Bewegung oder im Stress hochgezogen und es verspannt sich die Nackenmuskulatur. Zusätzlich verkrampft sich auch die Armmuskulatur und beim Heben des Armes kommt es nicht mehr zu einer natürlichen, lockeren Drehung der oberen Extremität, sondern sie bleibt eingedreht, die Handflächen zeigen nach unten, während Schultern und Ellenbogen angehoben werden. Der Oberkörper wirkt steif, denn statt Drehbewegungen werden Seitneigungen gemacht und am Rücken bleibt auch in Beugebewegungen ein Hohlkreuz bestehen.
Richtig: Drehung des Schulterblattes erfolgt durch hintere Fixatoren
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Falsch: Drehung des Schulter-
blattes erfolgt durch obere
Fixatoren
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Auf den Hinterkopf greifen wie beim Kämmen der Haare. Beim Heben des Armes erfolgt gleichzeitig eine Drehung des Schulterblattes, damit die Gelenksflächen des Schultergelenkes optimal zueinander eingestellt bleiben. Wird beim Heben des Armes das Schulterblatt gehoben liegt eine Störung der Schultergürtelbewegung vor. |
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Bewegungstest für die Schultergürtelmuskulatur
Die Arme und Schultern sind mit dem Rumpf nur über das Schlüsselbein gelenkig verbunden, sonst nur über die Muskeln des Schultergürtels. Die Schultern sind zwischen drei Muskelgruppen eingespannt und zwar in die hinteren, vorderen und oberen Fixatoren des Schultergürtels. Es liegt daher klar auf der Hand, dass auch hier das DKB-System, d.h. das ausgewogene Zusammenspiel von Dehnung, Kräftigung und Bewegung eine besondere Bedeutung besitzt. Störungen treten als Schulterschmerzen und Beschwerden der Wirbelsäule (Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule), manchmal auch als Kopfschmerzen auf. |
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Die Behandlung
Das wichtigste Ziel besteht in der Behandlung der Verhärtung der Armmuskulatur und Nackenmuskulatur...
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